Du bist nicht du, du bist ich

Liebe ist die Antwort auf jede Frage. Wenn Du tief in Dein Inneres hinein tauchst, existiert dort nicht Trennung sondern Verbundenheit. Es existiert eine tiefe Verbundenheit in Dir. Obwohl Deine Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen sehr unterschiedlich sind, sind sie in Deinem Inneren verbunden. Dieser Raum in Dir verbindet all diese Ereignisse in Dir. 

In der Regel identifizieren wir uns mit einem oder mehreren Ereignissen in uns. Wir unterscheiden nicht zwischen den Ereignissen und dem Raum, in dem sie stattfinden. Oft nehmen wir den Raum als solchen gar nicht wahr. Wir konzentrieren uns auf die Formen, nicht auf den formlosen Raum. 

Wir könnten auch sagen, unsere Aufmerksamkeit jagt den Formen in uns hinterher. Dies macht uns oft sehr unruhig, besonders weil wir eine Verbundenheit mit den äußeren Formen sehen oder anders gesagt erschaffen. So werden unsere inneren Formen, Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen von den äußeren Formen Menschen, Tiere, Situationen, Materie, Ereignisse beeinflusst.

Dies ist kein Problem, solange wir alles unter dem Aspekt der Verbundenheit betrachten. Das tun wir aber in der Regel nicht. Wir betrachten äußere Ereignisse getrennt voneinander und getrennt von uns. Oft erleben wir äußere Ereignisse als die Ursache unserer inneren Ereignisse. Selten oder gar nicht betrachten wir die äußeren Ereignisse als Folgen unserer inneren Ereignisse. Oder anders ausgedrückt, wir glauben nicht, dass unsere Gedanken und Gefühle die Materie außerhalb von uns verändert.

In der Regel gelten wir als verrückt, wenn wir dies tun. Ich schlage nun vor, spielen wir einmal verrückt und drehen das Ganze um. Wir sagen, unsere Gedanken und Gefühle erschaffen unsere äußere Wirklichkeit oder etwas milder ausgedrückt, beeinflussen unsere äußere Wirklichkeit. Wir können auch sagen, die äußere Welt kommt nicht zu uns, sondern von uns.

Das verändert vieles grundsätzlich. Wir sind dann nicht das Ergebnis äußerer Einflüsse, sondern der Schöpfer dieser Einflüsse. Wir sind dann nicht der Erschaffene, sondern der Erschaffende. Und so auch in unserem Inneren. Die Ereignisse in unserem Inneren sind nicht das uns Erschaffende, sondern werden von uns erschaffen. Oder anders ausgedrückt, wir sind nicht unsere Gedanken und Gefühle, sondern wir sind deren Schöpfer. 

Nun stellt sich die Frage, wer sind wir dann. Vielleicht könnten wir es so ausdrücken, wir sind nicht das Wahrgenommene, sondern der Wahrnehmende. Oder, wir sind nicht das Betrachtete, sondern der Betrachter. Auf unser Inneres bezogen, würden wir uns dadurch von der Identifikation mit unseren inneren Ereignissen lösen. 

Nun könnten wir eine weitere Frage stellen, was passiert mit unseren Inneren Ereignissen, wenn wir sie nicht mehr beobachten. Die Antwort könnte sein, wir nehmen sie nicht mehr wahr oder anders ausgedrückt, sie verschwinden aus unserer  inneren Wirklichkeit.